Die Werischwarer Nationalitäten-Kulturgruppe wurde am 1. September 1954 gegründet. Für die Beibringung der Lieder und die musikalische Begleitung der Tänze war Georg Hidas verantwortlich. Das Ensemble spielte eine sehr große Rolle in der kulturellen Entwicklung der Donauschwaben mit seinen beachtenswerten Erfolgen. Das Interesse an den Werischwarern war so groß unter den Schwaben, dass das Leben ohne ihre Auftritte unvorstellbar war.
Die erste Tour der Tanzgruppe war im Tolnau im Frühling 1955. Im Dezember traten sie im Volksarmee-Theater auf.
1957 hatten die Tänzer auf dem Volkstanzfestival in Gyula Erfolg unter der professionellen Leitung von dem Choreographen, Sándor Timár.
In der 60-er Jahre traten die Tänzer erst mal in Ausland (Österreich, in der ehemaligen DDR) auf. Paar Jahre später machte die Tanzgruppe mehrere Tournnen in Deutschland, sowie in Frankreich, in Litauen, in Italien und in Polen und brachten den guten Ruf der Donauschwaben in Ungarn.
1981 gewann die Gruppe drittes Mal den Volkstanzwettbewerb in Sopron. Der Wanderpokal gehört seitdem zu dem Volkstanzensemble Werischwar.
Die zahlreiche in- und ausländische Erfolge erreichte die Anerkennung des ungarischen Staates. Im Jahre 1984 und 1989 bekam die Gruppe den Niveaupreis für die hervorragenden Erfolge. 1987 bekam die Gruppe den Titel „Hervorragendes Ensemble“ von dem Kulturministerium.
Im Jahre 1993 konnte die Gruppe ihr Können in den USA, in Cleveland, in Chicago und in Detroit auf dem Landestreffen der Donauschwaben präsentieren. Im Jahre 1995 konnten die Tänzer zweites Mal in die USA reisen. Dieses Mal dürften die Kinder in Chicago und in Milwaukee das Publikum amüsieren. Im Sommer 1997 waren die Tänzer in Gargzdai (Litauen) und in Sao Paulo-Foz de Igaisu-Itapiranga (Brasilien). Im Jahre 2000 reisten die Tänzer mit der Bawarzer Tanzgruppe zusammen nach Australien.
Am 30. Oktober 2006 bildete sich das Deutsche Nationalitäten Volkstanzensemble Werischwar Gemeinnützigen Verein mit 24 Mitgliedern. Seitdem ist der Vorstand des Verein, Anita Molnárné Breier.
Joseph Wenczl ist am 8. Mai 1945 in Werischwar geboren. Schon als Jugendlicher interessierte er sich für die Erhaltung und Weitergabe der Volkstanztraditionen. Im Jahre 1961 begann er in der Deutschen Nationalitätentanzgruppe von Werischwar zu tanzen. Ab 1969 leitete er ihre Kindergruppe. In dem selben Jahr ließ er sich an dem vom Kultusministerium organisiertem Fach Ungarndeutsche Volkstanzpädagogik immatrikulieren, das er im Jahre 1973 erfolgreich absolvierte. Zu dieser Zeit wandte sich sein Interesse auch der Choreographie zu. Er sammelte unter anderem in dem Komitaten Tolnau und Branau Volkslieder, Volkstänze und Traditionen der Ungarndeutschen. Die gesammelten Erfahrungen, Inspirationen baute er in seine eigenen Choreographien ein. Seine Choreographien, insgesamt etwa 70 an der Zahl werden nicht nur von den Werischwarer, sondern auch von den Nikloer, Iklader, Leinwarer, Marazer, Sankt Iwaner oder Saarer Tanzgruppen getanzt. 1974 wurde er Leiter der Erwachsenen Sektion der Tanzgruppe. Als Anerkennung seiner Tätigkeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem im 2004 den Preis kür die Kunst des Komitates Pest, 2005 die Anerkennung für die Ungarndeutsche Tanzkultur vom Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen, sowie den Niveau Preis des Weltdachverbandes der Donauschwaben im Jahre 2007. Im Oktober 2014 wurde ihm geteilt mit der Deutschen Nationalitäten Tanzgruppe Werischwar die Medaille für Werischwar, für seine mehr als 50 Jahre lange hervorragende tanzkünstlerische Tätigkeit, sowie für seine bedeutende Rolle als Tänzer, Choreograph und künstlerischer Leiter in der Pflege und Weitergabe der Tanzkultur der Ungarndeutschen verliehen. Diese Medaille hat er an der Jubiläumsveranstaltung der Tanzgruppe am 25. Oktober 2014, ein Tag vor seinem Tode übernommen. Am 25. Oktober erhielt er auch den Goldenen Ehrenbrief des Weltdachverbandes der Donauschwaben.
Die Traditionspflege und die Weitergabe der Tradition (Tanz, Musik und Lieder) ist für die Mitglieder der Tanzgruppe sehr wichtig, sowie die Bewahrung und die Weitergabe der Choreographien von unseren ehemaligen Choreograph, Joseph Wenczl.